Bandagen sind körperteilumschließende oder körperteilanliegende, konfektionierte Hilfsmittel mit komprimierender und/oder funktionssichernder Wirkung. Die Grundelemente bestehen aus elastischen Materialien, die mit textilen Bestandteilen und/oder festen, starren Elementen ergänzt werden.
Bandagen werden zur Behandlung von akuten, aber auch von dauerhaft anhaltenden Weichteilerkrankungen eingesetzt.
Die Indikationen und die Versorgungstechnik werden nach den Körperregionen und großen Gelenken geordnet.
Zur Abgabe von Bandagen im Sinne des § 33 SGB V müssen Leistungserbringer die medizinischen und therapeutischen Indikationen kennen, die notwendig sind, um die geeigneten Hilfsmittel auszuwählen, die ärztliche Behandlung bestehender Erkrankungen des Muskel- und Bandapparates zu begleiten, zu unterstützen oder den Behandlungserfolg zu sichern. Abhängig von der Schwere der Erkrankungen ist eine kurz- oder langfristige, aber grundsätzlich zeitlich begrenzte Tragedauer der Bandagen angezeigt.
Das dazu erforderliche Wissen wird im Meisterlehrgang und in Seminaren vermittelt.
Die therapeutischen und operativen Möglichkeiten nach Erkrankungen an der Brust und bei Krebsbehandlungen unterliegen einem ständigen Wandel. Die Prothesenversorgung muss diese Entwicklungen berücksichtigen und für die Patientinnen dauerhafte, alltagstaugliche Lösungen finden.
Die Beratung und Versorgung von Frauen nach einer Brustoperation ist auch im Sanitätshaus weiblichen Fachkräften vorbehalten. Wir laden daher nur Kolleginnen mit diesem Versorgungsschwerpunkt zu unseren Seminaren ein. Dadurch soll ein unbefangener, offener Austausch zu dieser, zum Teil schwierigen Thematik ermöglicht werden.
Der Schwerpunkt der Brustoperationen liegt nach wie vor in der Krebsbehandlung. Daneben werden auch die Möglichkeiten und Grenzen der kosmetischen Operation dargestellt. Die pathologischen
und chirurgischen Grundlagen werden ebenso behandelt wie versorgungsbezogene Problemstellungen, die sich im Versorgungsalltag ergeben. Nach einem Überblick über die aktuellen Brustprothesen
und Miederwaren werden die verschiedenen Versorgungsmöglichkeiten dargestellt.
Auch das Einarbeiten von Brustprothesenplatten und die individuelle Anpassung und Änderung von vorhandenen Miederwaren werden vermittelt.
Die medizinische Kompressionsstrumpftherapie hat einen festen Platz in der Behandlung von venösen und lymphologischen Erkrankungen sowie in der Therapie von Narben und Keloiden. Sie umfasst alle Maßnahmen der äußeren, flächigen Druckanwendung. Die Bundesfachschule ergänzt mit ihrem Lehrangebot das Fortbildungsangebot der Industrie. Dabei werden die Versorgungsbereiche der venösen, der lymphologischen Kompressionstherapie und der Narbenkompression unterschieden.
Hier werden im Meisterlehrgang die anatomischen, physiologischen, physikalischen Material- und versorgungstechnischen Grundlagen vertieft. In Ergänzung dazu wurde ein Fortbildungsangebot zur Versorgung von Ulcus cruris venosum aufgebaut.
Die lymphologische Kompressionstherapie stellt ein Spezialgebiet in der medizinischen Kompressionsstrumpfversorgung dar. Die Lehrinhalte der Qualifizierungsseminare fußen auf den Ergebnissen des Arbeitskreises Lymphologische Kompressionstherapie.
Ausgehend von den medizinischen Grundlagen und Therapieverfahren werden die physikalischen und physiologischen Erklärungsmodelle der Wirkmechanismen der Kompression auf das Gefäßsystem vermittelt. Material- und Stricktechnik, versorgungsspezifische Besonderheiten und die spezielle lymphologische Maßtechnik werden in Theorie und Praxis dargestellt. Ein Ausblick in die lymphatische Entstauungstherapie (KPE) rundet das Lehrangebot im Meisterlehrgang und in den Fortbildungsseminaren ab.
Die Behandlung von ausreifenden Narben nach Verbrennungen und Verbrühungen, aber auch nach operativen Eingriffen, zählt zu den Spezialgebieten der Orthopädietechnik. Neben der Kompressionstherapie kann auch der Einsatz von Silikon und Lagerungs- bzw. Quengel-Orthesen indiziert sein.
In dem Qualifizierungsseminar werden zunächst die physiologischen Grundlagen der Wundheilung und Narbenbildung vermittelt, um dann Therapiekonzepte für Schwerstbrandverletzte vorzustellen. Dazu gehören die Versorgung mit Kompressionsbekleidung, Silikonauflagen oder Silikonkompressionssegmenten und der Einsatz von Orthesen. Die unterschiedlichen Therapieziele, Einsatzgebiete und Anforderungen an diese Versorgungsformen werden besprochen. In Kleingruppen werden abschließend das Anmessen von Kompressionssegmenten und die Abformtechnik für maßgefertigte Silikonauflagen durchgeführt.
Das Seminar endet mit einer Überprüfung der Lehrinhalte. Mit bestandener Abschlussprüfung wird ein Bandana-Zertifikat ausgestellt, das als Qualifizierungsnachweis für die Präqualifizierung bei der Abgabe von Narbenkompressionsversorgungen dient.
Die Meisterschüler haben die Möglichkeit, an den Theorie-Teilen der Fortbildungen teilzunehmen.